Kompressen

Mehr oder weniger stark blutende äußere Wunden können mit Kompressen versorgt werden. Kompressen sind Wundauflagen aus Mull, Vliesstoff oder einem zusammengefalteten Tuch, die eine Blutung stillen und die Wunde vor Verunreinigungen schützen. Außerdem erzeugen sie ein feucht-warmes Wundklima, das den Heilungsprozess fördert. Im klinischen Alltag, in Pflegeheimen oder Arztpraxen gehören Mullkompressen zur standardmäßigen Wundversorgung. Der Begriff Kompresse ist zurückzuführen auf das lateinische Wort „comprimere“, was so viel wie „zusammendrücken“ heißt.

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Kompressen gibt es in verschiedenen Größen. Welche Größe benötigt wird, richtet sich nach der Größe der abzudeckenden Körperstelle. Besonders in Kliniken und Arztpraxen, wo viele verschiedene Patienten mit unterschiedlichsten Verletzungen behandelt werden, sollten die Wundauflagen immer in unterschiedlichen Größen vorrätig sein. Das Zuschneiden von Kompressen, die an die Verletzung angepasst werden können, kann zu Verunreinigungen führen und sich schädigend auf die Wundheilung auswirken. Bei uns finden Sie direkt die passende Kompresse in der richtigen Größe: Entdecken Sie jetzt unser Sortiment!

Sterile und unsterile Kompressen je nach Verwendungszweck

Je nach Verwendungszweck sollten Kompressen steril oder können unsteril sein. Zur Erstversorgung und bei der Behandlung von oberflächlichen Wunden, von einfachen Schürfwunden oder von kleinen Schnittverletzungen reichen oftmals unsterile Kompressen völlig aus. Die Wunden sollten zuvor allerdings mit Mitteln zur Wundreinigung und Hautdesinfektion versorgt werden, um danach ideal vor äußerer Verunreinigung geschützt zu sein. Der Handel bietet unsterile Kompressen in quadratischer und in rechteckiger Form an. Unsterile Kompressen eignen sich auch für Salbenverbände oder können bei bestimmten Augenbehandlungen verwendet werden.

Bei infizierten und nässenden Wunden oder auch bei Wunden, die noch Sekrete absondern, sind sterile Wundverbände erforderlich. Im Klinikalltag wird fast ausschließlich mit entsprechendem sterilem Material gearbeitet. Auch diese Kompressen sind in verschiedenen Größen und unterschiedlichen Formen erhältlich. Je nach Wundart oder Wundstadium können auch Sonderformen zum Einsatz kommen.

Ob nun steril oder unsteril: Für eine optimale Wundheilung sollten Kompressen unbedingt in gewissen Abständen gewechselt werden. Bei frischen Wunden ist in der Regel ein Wechsel nach 24 Stunden erforderlich. Bei heilenden Wunden kann es auch ausreichen, die Kompresse alle zwei oder drei Tage zu wechseln. Genaue Informationen diesbezüglich finden Sie in der Beschreibung zu den jeweiligen Produkten oder auch in der Packungsbeilage. Wenden Sie sich bei Fragen unbedingt an medizinisches Fachpersonal.

Kompressen in unterschiedlichsten Ausführungen

In unserem Medizinbedarf Online-Shop bieten wir Ihnen einen große Vielfalt an unterschiedlichen Kompressen. Um Ihnen die Entscheidung bestmöglich zu erleichtern, beschreiben wir Ihnen im Folgenden die geläufigsten Varianten. So finden Sie bei uns die passende Kompresse für Ihren Bedarf und sind für jede Situation bestens vorbereitet!

Schlitzkompressen nach Operationen

In Kliniken kommen nach Operationen häufig Schlitzkompressen wie beispielsweise die sterile Hartmann Peha Schlitzkompresse zum Einsatz. Diese Kompressen bestehen aus Verbandmull oder Vliesstoff und sind mit einem Y-förmigen Einschnitt versehen. Mithilfe des Einschnitts lässt sich die Kompresse ideal um Kanülen, Katheter oder Drainagen herum anlegen. Schlitzkompressen sind in verschiedenen Größen erhältlich und können 6- bis 12-fach gelegt sein.

ES-Kompressen

ES-Kompressen sind Mullkompressen mit eingeschlagenen Schlingkanten, die dafür sorgen, dass keine Randfäden auftreten und den Patienten oder die Behandlung stören. Diese Kompressen sind besonders saugfähig und eignen sich zur Erstversorgung bei stark sezernierenden Wunden oder auch als Abtupfmaterial bei kleinen operativen Eingriffen. ES-Kompressen gibt es in sterilen und unsterilen Ausführungen.

Saugkompressen

Wie der Name dieser Kompressen bereits impliziert, haben Saugkompressen eine besonders hohe Saugfähigkeit und werden daher bei stark exsudierenden Wunden, also bei starkem Blutaustritt, verwendet. Auch diese Kompressen gibt es in unterschiedlichen Stärken von besonders hoher Aufnahmekapazität über extrem hohe Saugfähigkeit bis hin zur superabsorbierenden Wundauflage. Saugkompressen haben einen speziellen Saugkern, der aus Zellstoffflocken mit einem flüssigkeitsspeichernden Absorber besteht. Der Saugkern ist in einen flüssigkeitsverteilenden Vliesstoff eingehüllt. Die der Wunde abgewandten Seite ist grün oder blau eingefärbt, um Verwechslungen mit der direkten Wundauflage zu vermeiden. Saugkompressen können nur einmal verwendet werden.

Aktivkohlekompressen

Diese speziellen Kompressen besitzen einen Aktivkohlefilter, der Gerüche und Bakterien absorbieren kann. Außerdem bindet er Toxine, die in der Wunde freigesetzt werden. Die meisten Aktivkohlekompressen besitzen zudem noch weitere Komponenten wie Absorptionskissen, Wunddistanzgitter, Zellulose sowie eine Außenschicht aus Vliesstoff. Bei infizierten Wunden können auch Produkte mit Silberimprägnierung genutzt werden.

Aktivkohlekompressen sind geeignet für wenig bis stark blutende und für oberflächliche bis tiefe Wunden. Besondere Bedeutung haben sie für die Versorgung von offenen Beinen, fäkalen Fisteln und sonstigen Wunden, die zur Ausbildung unangenehmer Gerüche neigen. Außerdem kommen sie bei der Entfernung von Tumoren, bei eiternden Hautdefekten und diabetischen Fußsyndromen zum Einsatz. Aktivkohlekompressen können bis zu zwei Tagen an der Wunde verbleiben. Sie dürfen nicht zerschnitten werden, da ansonsten Kohle austritt und die Wunde verfärbt. Das wäre zwar generell nicht gefährlich, kann allerdings die Wundbeobachtung verfälschen.

Kompressen zum Kühlen oder Wärmen

Die sogenannten Kalt-Warm-Kompressen können je nach Bedarf eine kühlende oder eine wärmende Wirkung auf verletzte, entzündete oder schmerzende Stellen am Körper haben. Sie finden bei Muskelschmerzen, Prellungen, Verstauchungen oder bei Rücken- und Gelenkschmerzen Verwendung. Kalt-Warm-Kompressen bestehen aus einem Beutel mit einer gelartigen Substanz, die erwärmt oder gekühlt werden kann. Das Kühlen kann im Gefrierfach oder in der Kühltruhe stattfinden. Zum Erwärmen wird der Beutel für etwa acht Minuten im kochenden Wasserbad erhitzt. Danach kann die Kompresse mit einem Tuch als Schutz auf die schmerzenden Stellen gelegt werden.

Durch die Behandlung findet keine Veränderung des Gels statt, sodass die Kalt-Warm-Kompresse immer wieder zum Einsatz kommen kann. Im Gegensatz dazu können Wärmepflaster oder reine Kaltkompressen nur ein einziges Mal angewendet werden. Wärmepflaster haben das natürliche Alkaloid Capsaicin als Wirkstoff, das in Verbindung mit der Haut eine lokal begrenzte Wärmebildung hervorruft. In der Kunststoffhülle der Kältekompressen befindet sich Ammoniumnitrat. Diese Hülle platzt bei Zusammendrücken, sodass sich das Ammoniumnitrat unter starker Abkühlung mit dem im Kompressenbeutel befindlichen Wasser mischt. Dadurch sind diese beiden Produkte nach der Verwendung nicht noch einmal nutzbar.

Salbenkompressen

Salbenkompressen dienen dazu, den Heilungsprozess bei offenen Wunden zu unterstützen. Die mit Salbe imprägnierte Kompresse liegt zwischen Wunde und sekundärem Verband. Dadurch verhindert sie, dass das Verbandsmaterial an der Wunde festklebt oder in diese hineinwächst. So wird der Verbandwechsel hautschonend und unkompliziert.

Silberhaltige Salbenkompressen bestehen aus einem hydrophoben Polyamid Gittertüll, dessen einzelne Fasern mit Silber umhüllt sind und somit gegen bestimmte Bakterien wirken. Dazu sind diese Kompressen sekretdurchlässig und verhindern ein Verkleben der Wunde. Ihre antibakterielle Wirksamkeit besteht für sieben Tage. Danach muss sie falls noch Bedarf besteht ausgewechselt werden.

Eine Sonderstellung nimmt die Grassolind Salbenkompresse ein. Sie besteht aus weitmaschiger Baumwolle und ist mit einer hautneutralen Salbe imprägniert. Deshalb findet sie besonders in der Dermatologie und bei Patienten mit empfindlicher Haut Anwendung. Sie eignet sich für größere Riss- und Schürfwunden sowie bei Verbrennungen und Verbrühungen. Die plastische und kosmetische Chirurgie deckt mit dieser Kompressen-Variante häufig Entnahmestellen bei Hauttransplantationen ab oder fixiert die Spalthauttransplantate. Des Weiteren wird diese Salbenkompresse bei Nagelextraktionen und Phimoseoperationen eingesetzt.

Augenkompressen

Augenkompressen kommen nach Verletzungen und Operationen am Auge zum Einsatz. In ihrer Form passen sie sich an die Augenhöhle an und sind leicht mit einem Heftpflaster zu fixieren. Augenkompressen sind aus weichem Material, polstern das Auge gut ab und können mit ihrer hohen Saugfähigkeit Tränen und sonstige Augensekrete optimal aufnehmen. Bei Entzündungen können diese Kompressen mit Salben oder anderen Wirkstoffen getränkt werden, die die Entzündung beruhigen und abklingen lassen.

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